Fotoausstellung Kleine Kunsthalle Jesteburg

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Vierte Woche: Guggenheim
Museum Bilbao



Begleitet von vehementen Ausschreitungen, dem letzten Aufbäumen im Kampf um lang gewohnte Arbeitsplätze, wird Ende der 80er Jahre ein umfassender Strukturwandel in Bilbao eingeläutet. Mitten in einem im Zerfall befindlichen Hafengebiet entsteht hierbei ein Museumsbau von Frank Gehry, der einen Aufbruch in die Moderne mit neuen Formen und Materialien thematisiert und prägend für das neue Stadtbild wird.

Verschachtelte Baugruppen, mit weiten Rundungen und langen, geschwungenen Außenkonturen fügen sich zu einem fraktalen Gebäude, welches einem Schiff in Wellen gleicht. Die Fassadenelemente sind mit dünnen Titan-Folien überzogen und reflektieren die Sonne ähnlich ihrem Glitzern auf dem Wasser.

Die Fotografien des Guggenheim Museums in Bilbao zeigen verschiedene Perspektiven, aus deren Richtung eine visuelle Präsenz des Gebäudes für Frank Gehry bereits in der Planungsphase besonders wichtig war.




















Dritte Woche: Sofortbilder



Ihre große Zeit hatten Polaroid Sofortbilder in den 70ern und 80ern, daneben gab es den wunderbar kontrastreichen Packfilm von Fuji. Letzteren gibt es gar nicht mehr, dafür verschiedene Kleinformate für Fuji-Sofortbildkameras neueren Datums. Die Ersteren wären beinahe auch von der Bildfläche verschwunden, wenn nicht eine Gruppe von Begeisterten nach dem Ende von Polaroid die letzten Fertigungsmaschinen übernommen und mit dem Impossible-Projekt einen Neustart gewagt hätten. Heute nennen sie sich wieder Polaroid und erfreuen sich einer wachsenden Fangemeinde.

Sofortbilder haben nicht nur den schönen Unterhaltungswert des in der Hand zu haltenden Schnappschusses, sie haben auch immer einen kleinen Überraschungsmoment des tatsächlich Sichtbaren auf dem Abbild. Häufig mischt sich zu dem Erwarteten eine Unschärfe, Fehlbelichtung oder stellenweise Fehlentwicklung, die zusammen eine eigene Bildästhetik mit sich bringen.

Eine besondere Bildwirkung entsteht mit der Vergrößerung dieser Sofortbilder, wie sie hier in der Ausstellung zu sehen sind. Hinzu kommt die Motivwahl mit einem Hang zur Abstraktion. Das Mittelbild ist ein spezieller Druck auf einer Acrylplatte. Wer im Dunkeln vorbeischaut wird dieses Motiv in unterschiedlichen Farben leuchten sehen.

Verschiedenste meiner Sofortbilder kann man im Großdruck über meine Webseite erwerben. Wer es etwas bequemer mag, kann sie auch als T-Shirt- oder Hoodie- Aufdruck bei Art-shirt.com erwerben. Hier gibt es die Bilder auch als Druck auf Acrylplatte.

















Zweite Woche:
Lochkamera - Fotografie



Sie ist die älteste aller Kameratypen und besteht einzig aus einem Gehäuse mit einem Fotofilm auf der einen und einer Lochblende auf der gegenüber liegenden Seite. Das Prinzip war bereits den alten Ägyptern bekannt, den Griechen und auch bei Leonardo da Vinci finden sich entsprechende Skizzen. Dennoch mußte die Camera Obscura bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die Erfindung der Fotografie warten, welche das Abbild auf einem Träger dauerhaft festhält.

Jährlich am letzten Sonntag im April schwärmen hunderte Lochkamera- Enthusiastinnen und Enthusiasten weltweit für ein neues Bild aus, welches auf der Web-Seite zum Worldwide Pinhole Photography Day (www.pinholeday.org) veröffentlich wird. Eine fantastische Sammlung an Bildern aus zum Teil simplen selbstgefertigten Kameras.

Die ausgestellte Collage aus Lochkamera-Bildern zeigt einen toten Baum, einen verbliebenen Zeugen eines vergangenen Heidebrands südlich von Niederhaverbeck. Unterschiedliche Perspektiven aus einer etwa halben Umrundung, Wiederholungen und Überlagerungen in mehreren Ebenen brechen die Statik des Einzelbildes und öffnen den Blick auf die Formvielfalt und den Strukturreichtum des zerfallenden Baumgerüsts.













Erste Woche: Petroglyphen



Felsgravuren finden sich weltweit verteilt, etliche sehr gegenständliche Abbildungen weit über 20tausend Jahre alt, viele andere abstrakt und nur wenige tausend Jahre alt. Überraschenderweise finden sich an unterschiedlichsten Orten gleiche typische Formen wie Spiralen, Schlangenlinien, Mäander oder Labyrinthe.

Die Fotografien sind im Kulturpark La Zarza auf La Palma entstanden, einem hochgelegenen Ort am Nordhang des Roque de los Muchachos. Der Weg dorthin führt durch eine fantastisch urwüchsige Waldflora, geprägt durch die häufigen Regenfälle auf dieser Seite der Insel. Nach kurzem Spaziergang trifft man auf zum Teil einzelne Felsgravuren, zum Teil aber auch großflächig ausgedehnten Gravuren sich wiederholender Formen - ein überaus beeindruckendes Erlebnis.

Über die Bedeutung der Petroglyphen wird viel spekuliert, eine gesicherte Erklärung bleibt aber wohl auf immer im Verborgenen. Einerseits ist eine genauere Datierung bislang unmöglich, anderseits ist von den Benahoaritas, den Ureinwohnern La Palmas, äußerst wenig bekannt, da sie samt und sonders der spanischen Eroberung zum Opfer gefallen sind.